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Gewährung eines Zuschusses an die Psychosoziale Beratungsstelle Eppelheim |
25.11.03 |
Sehr geehrter Herr Bgm.
verehrte Kolleginnen u. Kollegen
Vor einigen Tagen durften wir das 25 jährige Jubiläum dieser Einrichtung feiern. Leider war der Andrang unserer Kolleginnen und Kollegen nicht allzu groß, sodass ich Ihnen hier einige Auszüge nachreichen darf.
Da
wurde uns berichtet von 8.000 Fällen der Hilfesuche. Da
erklärte der Vereinsvorsitzende, dass ehemals auf Drängen des
Rhein-Neckar-Kreises, sich Leute gefunden haben, die es
Eppelheimer Bürgerinnen und Bürgern ermöglichten, Hilfe direkt
vor Ort zu erhalten und um eine Versorgungslücke zu schließen.
Da wird sich bedankt für eine 20-jährige wertvolle
Kooperation mit dem Kinderschutzbund Hockenheim. Da bedankt
sich die Caritas-Beratungsstelle und uns wurde glaubhaft
versichert, dass:
„...häufig geholfen werden konnte, bevor das Kind in den
Brunnen gefallen ist“!
Wir
hörten von Dr. Gunther Schmidt, übrigens ein brillanter
Festvortrag, dass:
Sich
die Veränderungen der Familien in den letzten Jahrzehnten
total verändert haben. Der Wandel der Familienstrukturen, die
mitunter schwierige Integration ausländischer Familien und die
zunehmende Gewalt unter Kindern und Jugendlichen.
Wirtschaftliche Umbrüche haben ihre Spuren hinterlassen und so
sei es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Ratsuchenden
kontinuierlich zunehme. Er bestätigte weiterhin, dass gerade
in der Eppelheimer Einrichtung vorzügliche Arbeit geleistet
würde.
Vor
diesem Hintergrund und von den Ereignissen wachgerüttelt, die
in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen gesorgt haben (
Neulußheim Wohnsitzlosen zu tote geprügelt, Messerangriff auf
eine Erzieherin in Rotalben RP), müssen wir uns fragen, ob
nicht gerade unsere Einrichtung ein probates Mittel ist, um
solchem vorzubeugen. In diesen Gemeinden macht man sich nun
Gedanken und versucht aufzuarbeiten. Werden nicht letztlich
Vorschläge kommen, die wir bei uns in guten Händen
wissen?
Kein
Mensch, Keine Stadt oder Gemeinde, kein Verein und keine
Institution ist gefeit gegen derartige Vorkommnisse. Aber wir
in Eppelheim, können zumindest sagen: „Wir haben es durch
unsere Unterstützung zumindest versucht!“
Nun zu dem TOP wie er uns heute vorliegt!
Wir
beziehen zuerst zu dem unter Punkt 2 Genannten
Stellung.
Wir
wollen nicht, dass in Zukunft jegliche Spende, egal von woher,
in Eppelheim versiegt. Nichts anderes passiert derzeit, durch
den damals gefassten Beschluss, nämlich den Fehlbetrag bis zu
einer Höhe von 25.000 € zu erstatten.
Die
Beratungsstelle kann nicht mit ruhigem Gewissen bei Anderen
vorsprechen mit der Bitte um Zuschusserhöhung. Sofort wird in
Eppelheim gegengerechnet und der Eppelheimer Zuschuss
sinkt.
Dies
ist unfair, unpraktikabel und überlässt der
Erziehungsberatungsstelle keine Planungssicherheit.
Seit
Jahrzehnten mussten wir diese 25.000 € nicht mehr erhöhen, was
doch das ordnungsgemäße Gebaren der dortigen Verwaltung
aufzeigt.
Nachdem
sich nun auch noch der Landeswohlfahrtsverband mit einer
Finanzierungslücke von 33.000 € zurückgezogen hat, ist der
Unterhalt der Einrichtung sowieso auf wackeligen Füßen.
Die
Verwaltung will von uns die Höhe der zukünftigen Bezuschussung
wissen?
Die
SPD-Fraktion schlägt einen jährlichen festen Zuschuss von
25.000 € vor. Dies nicht als Ausgleich eines Fehlbetrages,
sondern als festen
Zuschuss.
Zu
Punkt 1. der Beschlussvorlage meinen wir, dass durch die
Rückforderung des Kinderschutzbundes Hockenheim, über die
gewährte Spende zum Umzug, die Stadt Eppelheim sowieso noch
den Fehlbetrag ausgleichen muss.
Den
derzeitigen Betragszuschuss von 7.600 € der Beratungsstelle
zur Verfügung zu stellen, hielten wir für falsch, da nach
altem Beschluss noch zu bescheiden ist und der Betrag nicht
zweimal ausgewiesen werden kann.
Zur Schatzsuche in Nachbargemeinden raten wir ab. Denn welche Eltern oder Mütter wollen wir abweisen, wenn deren Bürgermeister nicht mitmacht. Benutzen wir nicht auch Einrichtungen der verschiedensten Arten in unseren Nachbarstädten, ohne dass diese einen finanziellen Ausgleich von uns verlangen?
Wenn wir dann auch noch sehen, dass die Städte Hockenheim und Walldorf den Löwenanteil an der Einrichtung tragen, obwohl wir mit den meisten Klienten aufwarten können, dann finden wir unseren Vorschlag mehr als einleuchtend.